Gesundheitliche Gefahren von Wohngiften für Körper & Wohlbefinden

Die Qualität der Raumluft entscheidet maßgeblich darüber, wie gesund wir wohnen und arbeiten. Schadstoffe wie VOC, Formaldehyd, Terpene, Isocyanate, Biozide oder Faserstäube können bereits in niedrigen Konzentrationen Beschwerden auslösen – oft ohne dass Betroffene die Ursache erkennen.

Dieser Blogbeitrag zeigt, welche gesundheitlichen Symptome typisch sind und wie sie mit verschiedenen Schadstoffgruppen zusammenhängen.

Welche gesundheitlichen Beschwerden können Innenraumschadstoffe auslösen?

Viele Symptome, die im Alltag auftreten, lassen sich auf Schadstoffe in der Raumluft zurückführen. Besonders häufig sind:

• Anhaltender Husten / bronchiale Beschwerden
• Asthmaähnliche Symptome
• Magen-Darm-Beschwerden
• Hautreaktionen (u. a. Neurodermitis-Schübe)
• Chronische Kopfschmerzen oder Migräne
• Schleimhautreizungen – brennende Augen, Halskratzen, „Kloß im Hals“
• Ständige Müdigkeit, Erschöpfung & Konzentrationsschwäche

Typische Beschwerden durch leichtflüchtige Schadstoffe (VOC & Formaldehyd):Viele dieser Symptome werden zunächst nicht der Raumluft zugeordnet – besonders dann, wenn sie über Wochen oder Monate bestehen.

Lösemittel – allgegenwärtig und oft unterschätzt

Lösemittel (VOC) befinden sich heute in nahezu allen Innenräumen:

• Wandfarben und Lacke
• Klebstoffe
• Möbel und Holzwerkstoffe
• Reinigungsmittel
• Kosmetika
• Elektronik und Kunststoffe

Gesundheitliche Wirkungen von Lösemitteln:

• nervenschädigend (z. B. Toluol, Xylol)
• reizend auf Haut und Schleimhäute
• Magen-Darm-Störungen
• allergische Reaktionen
• langfristig kanzerogen
• Leber- und Nierenschäden bei hoher oder chronischer Exposition

Gerade in frisch renovierten Gebäuden können VOC-Konzentrationen kurzfristig sehr hoch sein.

Formaldehyd – der Klassiker unter den Innenraumschadstoffen

Formaldehyd ist Bestandteil vieler Bindemittel und Beschichtungen, insbesondere in:

• Spanplatten
• Möbeln
• Laminat
• Dämmstoffen
• Textilien
• Klebstoffen

Es kann über Jahrzehnte freigesetzt werden.

Typische Symptome bei erhöhter Formaldehydkonzentration:

• gereizte, brennende Augen
• Reizhusten
• Atemwegsbeschwerden
• Druckgefühl im Kopf
• starke Geruchswahrnehmung („stechend“)

Formaldehyd gilt als krebserzeugend (Kategorie 1B).

Natürliche Schadstoffe: Terpene sind nicht immer harmlos

Terpene stammen aus:

• ätherischen Ölen
• Naturfarben
• Ökowachsen & Holzölen
• Duftmitteln
• Reinigungsmitteln

Auch wenn sie „natürlich“ sind, können sie in hohen Konzentrationen:

• Kopfschmerzen
• Schwindel
• Übelkeit
• Atemwegsreizungen

verursachen.

Besonders in frisch geölten Holzoberflächen sind Terpene oft in hoher Konzentration messbar.

Warum sind belastete Innenräume so gefährlich?

Innenräume haben im Vergleich zur Außenluft:

• weniger Luftaustausch
• höhere Schadstoffdichte
• größere Exposition (wir halten uns dort lange auf)
• Kombinationseffekte aus verschiedenen Schadstoffen

Der Mensch verbringt bis zu 90 % seines Tages in Innenräumen.

Je schlechter die Raumluft, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass gesundheitliche Beschwerden auftreten – oder chronisch werden.

Wer reagiert besonders empfindlich?

Folgende Personengruppen sind besonders gefährdet:

• Kinder & Säuglinge
• Asthmatiker & Allergiker
• ältere Menschen
• Menschen mit Immunschwäche
• Personen mit beruflichen Schadstoffexpositionen
• Bewohner von Fertighäusern älterer Baujahre

Bei ihnen können Beschwerden früher, stärker oder langfristiger auftreten.

Wann eine professionelle Raumluftanalyse sinnvoll ist

Eine Untersuchung sollte erwogen werden bei:

• Beschwerden ohne erkennbare Ursache
• typischen Gerüchen (chemisch, süßlich, stechend, „muffig“)
• Neu- und Umbau
• neuen Möbeln
• Verdacht auf Formaldehyd, VOC oder SVOC
• Mieter-/Vermieterstreit
• Kauf eines Fertighauses
• häufigen Kopfschmerzen oder Atemwegsproblemen

Eine fachgerechte Analyse identifiziert die Schadstoffe und ermöglicht gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Raumluft.

Fazit: Schadstoffe in Innenräumen sind ein reales Gesundheitsrisiko

Lösemittel, Formaldehyd, Terpene und andere flüchtige Stoffe können eine Vielzahl gesundheitlicher Beschwerden auslösen – von Reizungen bis hin zu chronischen Erkrankungen. Die Ursache liegt oft nicht im eigenen Körper, sondern in der Raumluftqualität.

Eine detaillierte Schadstoffanalyse kann helfen, Risiken zu erkennen, Beschwerden zuzuordnen und Belastungen dauerhaft zu reduzieren.